Immer mehr Menschen zieht es heutzutage in die deutsche Hauptstadt. Berlin ist als Wohnort inzwischen so beliebt wie nie zuvor – entsprechend hart umkämpft ist der Wohnungsmarkt. Steigende Mieten sind die unangenehme Folge und wurden in den vergangenen Jahren zu einer Belastung für alteingesessene Mieter wie für Mietinteressenten gleichermaßen. Zwar ist damit seit dem 1. Juni 2015 Schluss, denn Berlin hat als erstes Bundesland überhaupt eine Mietpreisbremse eingeführt – Hintertürchen gibt es aber dennoch. Worauf es sonst noch alles bei der Wohnungssuche in Berlin zu achten gilt, darum geht es in diesem Artikel.
Die Konkurrenz unter den Wohnungssuchenden ist groß
Gleich vorweg: Sollten Sie eine attraktive Wohnung in Berlin gefunden haben, werden Sie wahrscheinlich nicht der einzige sein, der sich für diese interessiert. Nicht selten kommt es vor, dass bei einem Besichtigungstermin ein gutes Dutzend weiterer Interessenten erscheint. Bei besonders guten Wohnangeboten können es auch locker deutlich mehr werden. Sollten Sie ein regelmäßiges Einkommen beziehen und sich dabei auch noch zu den Spitzenverdienern zählen, verheiratet sein oder sonstige Sicherheiten aufbieten, so können Sie jetzt trotzdem einen kühlen Kopf bewahren – ihre Chancen werden gut sein, die Wohnung wirklich zu bekommen. Alle anderen können bei der Wohnungsbesichtigung ihr Glück versuchen, aber lieber mehrere Pferde satteln und sich weitere Besichtigungen sichern.
Mit Eigeninitiative und etwas Glück zur Traumwohnung
Wie kommen nun der Durchschnittsverdiener, der Student, der Azubi, der Berufsanfänger, der oder die Alleinerziehende oder der Rentner zu günstigem Wohnraum in Berlin? Zunächst einmal hat ein Andrang, wie er oben geschildert wurde, nicht selten mit überzogenen Ansprüchen zu tun. Viele Neuankömmlinge und junge Menschen suchen in Berlin generell nach einer frisch renovierten Wohnung in trendiger Lage, mit hübscher Aussicht, zentrumsnah und dennoch möglichst ruhig, dazu noch in einem hübschen Altbau, aber bitte ohne viele Treppen und obendrein noch möglichst günstig.
Damit soll nicht gesagt sein, dass eine solche Wohnung ein reines Produkt der Phantasie wäre. Es gibt diese Wohnungen zweifelsohne, aber sie sind so begehrt, dass man eigentlich nur durch einen Geheimtipp an sie herankommt, oder eben das strapazierende Auswahlverfahren über sich ergehen lassen muss. Abstriche machen zu können, gehört bei der erfolgreichen Wohnungssuche in der Hauptstadt daher als erstes dazu.
Es muss nicht immer zentrumsnah sein
Zunächst einmal: Der Nahverkehr in Berlin ist überaus gut ausgebaut. In kaum einer anderen Stadt in Deutschland kommt man auf so vielen verschiedenen Wegen unkompliziert von A nach B. Außerdem gehört das Nahverkehrssystem auch zu den günstigsten in Deutschland. Für 3,20 Euro kann man ganze 2 Stunden fahren. Die Tageskarte gibt es schon für 7,60 Euro. Gruppen sind besonders günstig unterwegs. Es ist daher überhaupt nicht nötig, sich eine Wohnung zu suchen, welche nahe am Zentrum oder nahe am zukünftigen Arbeitsplatz liegt. So lange nur einer der großen S-Bahnhöfe in unmittelbarer Reichweite liegt, hat man schon viel gewonnen. Den Weg dorthin muss man oftmals nicht einmal laufen, sondern kann auch auf Bus oder Straßenbahn zurückgreifen. In einer halben Stunde ist man sogar von den äußersten Randbereichen der Stadt am Hauptbahnhof angelangt.
Besonders günstig lebt es sich in den Randgebieten
Wer nicht unbedingt in der schönsten Lage, dafür aber günstig wohnen möchte, der findet in den Plattenbausiedlungen im Osten der Hauptstadt relativ schnell ein Angebot. Zugegeben, eine Schönheit sind die Neubau-Monster in Lichtenberg, Hellersdorf oder Marzahn nicht, aber billig sind sie allemal. Zur Not kann man hier eben auch wohnen, bis sich etwas Besseres gefunden hat. Wie wäre es mit einem Blick nach Berlin-Spandau? Wer Wert auf Ruhe und frische Luft legt, der kann auch noch weiter in den Randbezirk schauen. Im Berliner Südosten gibt es eine hübsche Seenlandschaft mit allerlei kleinen Ortschaften. Auch hier gibt es günstigen Wohnraum, noch dazu mit Blick aufs Wasser oder ins Grüne. Allerdings ist hier die Anbindung bereits nicht mehr so gut und ein Auto von Vorteil. Wie kommt man nun am besten zur gesuchten Wohnung?
Ausdauervermögen ist bei der Suche von Vorteil
Suchen kann man natürlich immer auf den einschlägigen online-Portalen, wie immobilienscout24, immowelt, immonet oder Ebay Kleinanzeigen. Allerdings werden hier auch viele andere Menschen reinschauen. Es ist daher besonders wichtig, sich regelmäßig die neusten Angebote anzeigen zu lassen und im Fall der Fälle umgehend mit dem Anbieter in Kontakt zu treten. Die Konkurrenz ist hier natürlich sehr groß. Wer weniger Stress möchte, der kann aber auch aktiv nach leerstehenden Wohnungen Ausschau halten. Die Suche nach dem Verkaufszettel im Fenster ist sicherlich altmodisch, aber auch heute noch verbreitet.
In Supermärkten gibt es meist eine Kleinanzeigentafel mit Angeboten aus der Umgebung. Nach wie vor werden auch in Zeitungen Wohnungen inseriert. Studenten sollten zudem immer an ihrer Uni (oder gleich an mehreren Unis, denn davon gibt es in Berlin allein drei Große) an entsprechenden Anzeigentafeln schauen, denn hier werden regelmäßig Nachmieter gesucht. Es kann auch nicht verkehrt sein, hier selbst aktiv zu werden und ein Gesuch anzupinnen.
Letzten Endes sollte man sich auch bei Fehlschlägen nicht entmutigen lassen. Oft dauert es eine Weile, bis man in Berlin eine Bleibe gefunden hat. Der Weg dorthin kann steinig sein, aber sobald dann endlich der lang ersehnte Einzug erfolgt, ist er meist genauso schnell vergessen.